„Chor hat Kirche gerockt“

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Mit exotischen afrikanischen Klängen beginnt der Chor Enchore das neu-geistliche Konzertprogramm in der Friedenskirche zu seinem zehnjährigen Jahresensemble. „Die afrikanischen Lieder sind quasi ein Reimport“, sagt Chorleiterin Elisabeth Anna Fraundorfer: „Deutsche Missionare brachten den Afrikanern vierstimmige Bachchoräle bei. Bachs Harmonielehre ließ sich adaptieren, so dass der Song Muhona mehr ist als nur eine Interpretation: Die Einheimischen haben die vierstimmige Lehre in ihre Musik integriert. Sie haben etwas ganz neues daraus gemacht.“

Fraundorfer versteht es, Gospels, Popsongs und traditionelle Kirchenlieder wie die Wechselgesänge „Ubi caritas“ und „Schau auf die Welt“ mit viel Gefühl und einfühlsam zu interpretieren. Sie führt das Ensemble Enchore aus 13 Sängern selbst bei schwierigen A capella-Songs hin zu Dynamik und reiner Intonation. Zusammen mit dem gemischten Chor füllen sie am Abend die volle Friedenskirche.

Der Gastchor Joyful Voices, der mit Preisen ausgezeichnet ist und über die Grenzen der Pfalz für seine guten Sänger und seine optimistische, fröhliche Expressivität bekannt ist, vermittelt positive Stimmung bis in die letzte Kirchenbankreihe. Manche Zuschauer tanzen und klatschen mit. „Der Chor hat die ganze Kirche gerockt“, sagt der Gast Reinig Roland aus Speyer. Die künstlerische Gesamtleitung hat seit August der festivalerfahrene Andreas Luca Beraldo, der beim Auftritt vom Dirigenten Steven Knebel vertreten wird.

Das Liedgut der Joyful Voices besteht aus Pop und Gospels, hauptsächlich aus dem Genre der Lobpreis- und Anbetungsmusik. Die Lobpreislieder entstanden aus der Ideologie heraus, sich trotz nicht immer günstiger Lebensumstände durch Sklaverei und Diskriminierung für das Glück zu entscheiden: Glückseligkeit und Hoffnung sowie eine innere Freiheit entspringen aus dem Glauben an Gott. Wer glaubt, kann diese Werte leben, auch wenn er äußerlich nicht frei ist. „Die Gospels drücken eine unglaubliche Lebensfreude aus“, sagt der Vorstand des Magic Gospel Vereins Heiligenstein Hartwig Humbert. Ein ernsthaft erkranktes Chormitglied erzählte ihm mal, dass es selbst in diesen schweren Zeiten neuen Mut, Freude und Lebensgeist aus der Gospelmusik schöpft.

Der Gastchor Magic Gospel Voices verzaubert durch die Gospel- und Pop-Interpretationen Bernd Camins. Er scheint die Stimmung, aus denen die Songs heraus entstanden sind, genau zu verstehen scheint und kann sie transportieren. Schon in den Proben begleitet er den Chor schon auf dem Klavier. „Der Chor weiß, was ich auf dem Piano mache. Jeder interpretiert das Gefühl der Songs auf seine Art. Das Gesamtergebnis steht am Ende“, sagt Camin. Seine individuelle Spieltechnik auf dem Klavier und die rhythmische Begleitung durch Johannes Niklas geben dem Auftritt des großen Chors aus 60 Sängerinnen eine ganz eigene Note.

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