Musikprojekt vermittelt gegenseitigen Respekt

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Die Kinder tragen bunte Hawaiiketten als Kopfschmuck. Wenn die hellen Kinderstimmen die Verse der Instrumentals „Auch wenn wir andere Wege gehen, gehören wir zusammen“ und „Die Welt ist bunt und wir sind es auch“ singen, erhält das eigentlich ernste Songthema Inklusion eine besondere Leichtigkeit.

„Zum 100jährigen Lions Club-Jubiläum hatten wir die Idee für das Projekt Interschool“, sagt Peter Marysko beim Abschlusskonzert in Technoseum. Interschool vermittelt den Kindern in den Grundschulen Mannheims eine inklusive und integrative Haltung gegenüber anderen.

In den Stadtvierteln Neckarstadt und Vogelstang, die besonders multikulturell geprägt sind, sind auch die Kinder in den Klassenverbänden oft von unterschiedlicher Herkunft.

„Wir konnten die Popakademie als Partner fürs Projekt gewinnen“, erzählt Marysko: „Sie schickte Absolventen als Bandcoaches in die Schulen, die in Zusammenarbeit mit Musiklehrern mit den Kindern die Songs schrieben und einübten.“ Die Lions Mannheim konnte das Projekt finanzieren.

„Die Kinder hatten ein gemeinsames Projekt, sie sollten gemeinsam etwas schaffen“, sagt Christine Spiegel-Dumont, Schulleiterin der Bertha-Hirsch-Schule. Gerade gemeinsame Ziele und Interessen verbinden, wie sozialpsychologische Studien belegen. Am Ende solcher Projekte steht meistens eine positive gegenseitige Wahrnehmung. Die Musiklehrerin Michelle Dubois erzählt, dass sie beindruckt war, wie die Kinder miteinander umgingen und kooperierten.

Mit Interschool sollen die Kinder Achtung und Respekt vor sich selbst und anderen lernen: „Das Projekt vermittelt den Kindern, dass es okay und ganz normal ist, Fehler zu machen oder anders zu sein, etwa eine andere Religion oder eine Handicap zu haben. Interscool macht ihnen klar, weshalb es so wichtig und gut ist, dass wir nicht alle gleich sind und verschiedene Stärken haben. Uns ist es wichtig, dass die Kinder mit dieser Einstellung zu sich selbst und anderen aufwachsen.“, erklärt Irene Gómez, Musiklehrerin an der integrierten Bertha-Hirsch-Schule.

Der spielerische Umgang mit Sprache beim Songtexten motiviert die Kinder, sich aktiv mit der deutschen Sprache auseinanderzusetzen. „Wir haben nach Begriffen geclustert und daraus ist ein runder Song entstanden“, erzählt Vogelstangschulleiterin Martina Schmidt. „Die Kinder haben viel Selbstbewusstsein gewonnen. Manche haben schlummernde Talente entdeckt, von denen sie bisher nichts wussten“, sagt Musiklehrerin Michelle Dubois.

In den Eigenkompositionen, die sich in ganz unterschiedlichen Formationen aus Keyboards, Drums, E-Gitarren und Akkordeon in monatelangen Proben einüben ließen, drücken die Kinder aus, dass Inklusion selbstverständlich für sie ist. „Mir hat gefallen, wie ihr Euch in die Sogs reingelebt habt“, sagt Udo Dahmen, Kunstdirektor der Popakademie, beim Projektabschluss.

Der Grundschüler Lucas erzählt, dass er gelernt habe, auf Mitschüler mit Handicap Rücksicht zu nehmen und Aylin freut sich, dass sie das Reimen und Songwriting jetzt beherrscht. Für Eyla von der interkulturellen integrierten Bertha-Hirsch-Schule ist klar: „Wir halten zusammen und helfen einander.“

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