Auf dem Freizeitgelände am der großen Blies haben die 360 teilnehmenden Kinder ihre eigene City errichtet. „Stre-City. Wir bauen Sie auf, Sie gehört uns“, heißt es im Song auf die eigene Stadt, der das Motto der diesjährigen Ferienaktion Stadtrandterholung „Kinder spielen Stadt“ vertont.
Eine Stadt in Miniatur ist in den letzten beiden Wochen am Ufergelände der großen Blies entstanden. Der elfjährige Paul führt mit seiner kleinen Schwester Anne Erziehungsbürgermeisterin Cornelia Reifenberg und ihre engsten Mitarbeiter des Dezernats für Kinder- und Jugendförderung, den Lions-Club und die Presse durch die Kinderstadt. In ihrer Welt sind die Kinder zu Stadtplanern, Stadtverwaltern und Handwerken geworden: Eine Minisiedlung aus Holzhütten, zusammengenagelt aus Balken, Brettern und Latten, haben die im Workshop Holz im Blies-Wäldchen hochgezogen, das hier jeder „Stadtwald“ nennt. Im Workshop Natur konnten die Kinder so tun, als seien sie Stadtplaner. „Im Minimodell der eigenen Stadt entstand ein Siedlungsgebiet am Kanal“, erzählt Paul. Das Kinderbüro hat den „kleinen Stadtmanagern“, wie Reifenberg sie bezeichnet, Verwaltungsaufgaben übertragen. „Im Stadtbüro lernen Kinder spielerisch, wie Verwaltung funktioniert. Es ist eine Anlaufstelle für Workshopswechsler und die Teilnehmerlisten führen sie in eigener Verantwortung“, erklärt der Betreuer Florian Hazhgene: „Die Teilnehmer denken sich hier auch die Regeln und Gesetze für die Stadt aus und schreiben sie auf.“
„Das Modell eurer Stadt habt ihr selbst entworfen“, sagt Reifenberg beim Kinder-Eltern-Fest, das die Workshop-Projekte vorstellt: „In die Kinderstadt ist nach eurem eigener Ideenbestand verwirklicht worden. In den 20 Workshops galt das Prinzip: Wir denken Stadt neu. Es ist interessant und beeindruckend, was eine Stadt für Kinder haben soll.“ Die Kunst- und Musikworkshops, der Küchenworkshop, das Kinderwelthaus und das Universal Filmstudio, in der Kinder einen Image-Film von der Stadtranderholung machten, seien unter anderem durch den Sponsor Lions Club finanziert worden.
„Wir haben den Anspruch, dass die Kinder ihre eigenen Interessen hier leben sollen. Deshalb wollten wir sie zu eigenen Ideen anregen“, sagt Dezernatsmitarbeiterin Sabine Heiligenthal: „Die Aufgaben unseres Dezernats umfassen unter anderem die Förderung der Bildung, Persönlichkeitsentwicklung und der gelebten Integration nach der Sozialgesetzgebung. Für berufstätige Eltern decken wir mit der ältesten Ferienaktion Ludwigshafens auch die Kinderbetreuung ab.“
Das Zukunftsbüro der Stadt ließ den Kindern viel Raum dafür, sich eine Stadt ohne Erwachsene auszumalen. In einem Theaterstück auf der Stadtbühne zeigen die jungen Darsteller, wie eine solche Stadt in ihrer Welt aussähe. In ihrem „Schlaraffenland“ käme Cola aus dem Wasserhahn und Nutella stehe in den Teichen, damit die Kinder essen könnten, was sie wollten. In dieser Welt würden sie eine Schatzkarte finden, überquerten Schluchten über morsche selbst gebaute Brücken und landeten auf Wolken aus Zuckerwatte, nachdem sie eingebrochen wären. Kleine Elfen stünden ihnen dabei zur Hilfe und die Regeln der Kinderstadt zwitscherten Vögel durch die Kinderstadt, sie würden mi Graffitis markiert und auf Plakaten durch die Stadt getragen. Am Ende sei ein gemeinsames Leben mit den Erwachsenen aber wieder möglich.
„Die Ehrengäste waren sehr freundlich und nett“, sagt die achtjährige Stadtführerin Anne am Ende der Tour durch Stre-City.