Nicht nur das Land hat am Donnerstag Ehrenzeichen in Gold und Silber an rund 20 Feuerwehrleute vergeben. Auch das deutsche Ehrenzeichen in Silber, mit dem Hochschätzung im gleichen Maße ausgesprochen wird wie mit dem Bundesverdienstkreuz zweiter Stufe, wurde durch den Bund an Brandinspektor Erich Wörtche übergeben.
Die Ehrenzeichen in Gold oder Silber sind eine staatliche Auszeichnungen durch das Land für den pflichtbewussten Schutz von Gemeinwohlinteressen über 35 und 25 Jahre. „Besonders der jahrzehntelange selbstlose Einsatz, der stets abrufbar und oftmals unter Einsatz des eigenen Lebens durchgeführt wird sowie das fortlaufende Bewältigen von immer weiter wachsenden Aufgaben zeichnen die geehrten Männer aus“, sagte Dieter Feid, der als Kämmerer statt Innenminister Roger Lewentz das Land vertrat: „Die Werkstore der Industrie und der Rhein sind keine Grenzen, sondern Schnittstellen der gemeinsamen Arbeit, um den größten zusammenhängenden Chemiestandort der Welt zu schützen, den viele Gefahrenguttransporter tagtäglich passieren.“ Rund 20 Feuerleute der Werksfeuerwehren AbbVie, BASF und Raschig erhielten die Abzeichen aus den Händen von Feid, Jutta Steinruck und den Werksfeuerwehrleitern.
Hans-Georg Balthasar vom Landesfeuerwehrverband vergab das deutsche Feuerwehrehrenzeichen in Silber an Brandinspektor Konrad Wörtche. Er bat alle Anwesenden im Saal sich bei der Ehrung zu erheben, um dem Maß der Wertschätzung, der mit der Vergabe des deutschen Ehrenzeichens in Silber ausgesprochen wird, mit entsprechendem Respekt zu begegnen. Es sei in seiner Bedeutung mit dem Bundesverdienstkreuz vergleichbar, so Balthasar. „Erich Wörtsche hat nicht nur nach seiner Werksfeuerwehr geschaut“, sagte Balthasar in der Laudatio: „Er hat für alle gewirkt und war seinen Kameraden ein Motor, wenn er den Bereich Ausbildung und die Verbandsarbeit gestärkt hat und in Referaten sein Fachwissen vermittelt hat. Die Interessen der Feuerwehr hat er nach außen vertreten.“
„Wer einmal vom Handwerk zur Feuerwehr wechselt, will nicht mehr zurück in den alten Beruf“, sagte der leitende Branddirektor Stefan Bruck bei der Feier. Er erhielt am Donnerstag selbst das goldene Ehrenzeichen. Schon während seiner Ausbildung zum Wasserinstallateur hatte er bei der freiwilligen Feuerwehr angefangen. „Handwerker eigenen sich durch ihre praktischen technischen Fertigkeiten besonders. Ich habe mein Studium der Wärmetechnik nur gemacht, um in den gehobenen Dienst gehen zu können. Ich mag meinen Beruf so gerne, weil ich jeden Tag etwas Neues erlebe. Wir helfen immer, gleich auf welches Szenario wir treffen.“
„Als ich noch bei der Jugendfeuerwehr war, waren die beruflich tätigen Feuerwehrleute meine Vorbilder“, erzählt der mit dem goldenen Landesehrenzeichen geehrte Thomas Greve, der sich mit seiner Ausbildung zum KfZ Mechaniker eine erste Tür in den Beruf öffnete. Mit demselben Ziel studierte er danach Sicherheitstechnik, so dass er direkt in den gehobenen Dienst ging. „Ich fange morgens nicht mit dem Gefühl an, einen Arbeitstag zu beginnen. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.“ Den Grund für Nachwuchsprobleme sieht Greve ganz und gar nicht in der fehlenden Attraktivität des Berufs. Der lange Ausbildungsweg halte viele davon ab, in den schönen Beruf zu gehen. Eine Ausbildung wie eine Handwerkslehre sei Voraussetzung. Auch die niedrige Besoldung während der ersten beiden Ausbildungsjahre bei der Berufsfeuerwehr führte Greve als Grund an. Hier sei der Gesetzgeber in der Pflicht, die Ausbildungswege den Anforderungen im Beruf anzupassen.