Heiraten wie die Königskinder

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Die größte regionale Hochzeitsmesse zieht Tausende Besucher an. Sie steht im Zeichen royaler Hochzeiten aus den letzten Jahren.
Sie ist nicht nur Handelsplatz, sondern auch Event mit selbst geschaffenen Höhepunkten: Alle zwei Stunden führen Models auf dem Laufsteg in der Eberthalle die Brautmodetrends vor, die auch unter dem Einfluss der Royals stehen. Röcke aus leicht fließenden Stoffen und Oberteile aus Blütenspitze erleben einen Boom. Dazu trägt man Oberteile aus Blütenspitze wie Kate Middleton. Anders als die strengen Royals trägt man sie aber mit freiem Rücken und tiefen Ausschnitten, die nudefarbenen Stoffen unterlegt sind. „Auch Blumenkränze auf dem Haar und pastellfarbige Kleider sind im Trend“, sagt Alexandra Zamor von 123 Braut in Viernheim. Erste Einblicke in die Branche holt sich ein frisch verlobtes Paar. „Wir holen uns Inspiration und Ideen. Einer der Fotographen hat uns überzeugt“, erzählt es.
Steckfrisur, Turmtorte, Blumenschmuck, Kaffeehausmusik und den freien oder kirchlichen Theologen: Die Austeller zeigen, wie lebendig die Branche ist. „Man kommt bei der Tischdeko, beim Kleid und der Location von dem aufgesetzten Pompösen weg hin zum Natürlichen“, sagt Hochzeitsplanerin Miriam Janotta. Idyllische Hochzeiten auf Weinguten in den Weinbergen oder die Landhochzeiten in der Scheune sind erst seit einigen stark gefragt und die Branche reagierte. „Der Trend geht auch hin zur Trauung im Freien im blumengeschmückten Pavillon“, sagt Zamor. „Viele wünschen sich eine freie Zeremonie im Ausland. Zum Beispiel auf Mallorca am Strand“, sagt Janotta.
Sissikleider, Reifröcke und Schleier gibt es aber immer noch und die Klassiker halten sich, denn die Kunden haben ihre persönlichen Wünsche und Vorstellungen, wenn sie sich beraten lassen. „Es gibt die Braut, die einmal im Leben eine Prinzessin sein will“, erklärt Hochzeitsplanerin Sina Heinrich: „Das zieht sich dann wie ein roter Faden durch die ganze Märchenhochzeit. Zum Cindarella-Traum gehört auch Diadem, Schloss-Location und Kutsche. Andere heiraten lieber im Vintage- oder Bohemian-Stil mit orientalischem Touch auf Gutshöfen und Scheunen.“ Eine Braut ist mit Mama, Schwägerinnen und Freundinnen hier: „Mein Freund ist nicht dabei, weil das Kleid eine Überraschung sein soll. Wir werden in einer rustikalen, abgelegenen Scheune im Feld heiraten. Dort können wir die Musik auch nach 2 Uhr hochdrehen. Mein Verlobter und ich kennen uns seit sieben, lernten uns mit 13 kennen, verloren uns aus den Augen und trafen uns wieder.“
Träume und Selbstbild spielen eine große Rolle beim Heiraten. Bozena Dec, Beraterin bei Die Braut in Mannheim erzählt: „Ich frage nach den Träumen. Als Kinder träumen wir viel und wenn wir älter werden, nehmen wir sie weniger ernst, aus Realismus oder weil wir nicht immer positives Feedback bekommen. Wenn eine Frau zu mir kommt und sagt, das sei ein schönes, passendes Kleid, aber sie sei nicht mehr die jüngste, sage ich ihr, dass sie es mit ihrem Lächeln gut tragen kann.“
Zum Wesen der Hochzeitsmesse gehört auch die Ausstellung der Kuriositäten in der Branche. Die Idee für ihre Kunstwerke, die das Paar an ihren schönsten Tag erinnern soll, hatte die Künstlerin Ursula Burgdorf, als eine Freundin heiratete. Burgdorf fertigt aus den Polterabendscherben, die Glück, Reichtum und Treue symbolisieren, künstlerische Unikate aus Poltermosaik. „Das gemeinsame Zusammenfegen der Scherben steht dafür, dass das Paar sich auch um den Dreck kümmert und gemeinsam Ordnung schafft, wenn etwas kaputt geht.“ Es steht wie ihre Kunst für das Zusammenhalten in der Ehe. Für glückliche Ehejahre und schöne Erinnerungen sorgt auch der Hochzeitscomic. Architektin Annette Häublein erzählt: „Ich mische mich unter die Gäste und frage sie, was sie gemeinsam mit dem Paar erlebt haben und was sie verbindet. Mit meiner Staffelei stehe ich am Rand des Fests und setze die Szenen und Geschichten in Comic-Strips um.“

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